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Marktüberblick

Dieser Artikel ist keine Rechtsberatung.

Smart Contracts in Deutschland

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Der deutsche Gesetzgeber und die BaFin wenden in der Regel den technologieneutralen Grundsatz „gleiches Geschäft, gleiches Risiko, gleiche Regulierung“ an. Dies zeigt sich daran, dass weder der Gesetzgeber noch die BaFin Regelungen erlassen haben, die Fintech-Unternehmen gegenüber traditionellen Akteuren der Finanzbranche privilegieren. So ist das Sandbox-Modell, das einen Innovationsraum schafft, in dem Fintech-Unternehmen Geschäftsmodelle ohne starke Regulierung testen können, wie es in Großbritannien und der Schweiz etabliert ist, in Deutschland noch nicht implementiert.1

Damit versucht die BaFin, eine Balance zwischen Aufsichtsanliegen und der in der Fintech-Branche vielfach vorhandenen Startup-Kultur zu finden. Im Rahmen ihrer diesbezüglichen Bemühungen stellt die BaFin Fintech-Unternehmen auf ihrer Website Informationen zu Aufsichtsfragen zur Verfügung.2

Im September 2020 veröffentlichte die Europäische Kommission das EU Digital Finance Package, das darauf abzielt, den digitalen Binnenmarkt zu entwickeln, Innovationen und das Wachstum von Fintech-Start-ups zu fördern und das bestehende Regulierungssystem an neue Technologien wie künstliche Intelligenz und Blockchain anzupassen. Im Wesentlichen besteht das digitale Finanzpaket der EU aus:

  1. eine Einzelhandelszahlungsstrategie zur Erleichterung von Zahlungen in Geschäften und im E-Commerce;
  2. einen Vorschlag für eine unmittelbar geltende EU-weite Verordnung über die digitale Widerstandsfähigkeit des Finanzsektors zur Bekämpfung von Cybersicherheits- und IKT-bezogenen Risiken;
  3. Legislativvorschläge für die EU-Märkte zur Regulierung von Krypto-Assets (MiCA); und auch
  4. Pilotregime auf EU-Ebene für Marktinfrastruktur auf Basis der Distributed-Ledger-Technologie. 2

Generell sind im Fintech-Sektor verschiedene Trends zu beobachten, darunter die Erfüllung der durch die COVID-19-Pandemie verursachten Bedürfnisse sowie die zunehmenden Bemühungen, spezifische Anwendungen der Blockchain-Technologie und der künstlichen Intelligenz zu finden.2

Diese Bemühungen lassen sich an der Zusammenarbeit der Deutschen Bundesbank, der Deutschen Börse und der Deutschen Finanzagentur veranschaulichen, die 2021 eine DLT-basierte Wertpapierabwicklung in Zentralbankgeld mit einer „Trigger“-Lösung und einem Transaktionskoordinator entwickelt und erfolgreich getestet hat. in TARGET2, dem Zahlungssystem des Eurosystems für Großbeträge. Generell scheinen Kapitalmarktakteure nach immer erfolgreicheren Geschäftsmodellen zu suchen, die das Potenzial von Fintech nutzen. Die ersten Platzierungen von Wechseln und Handelspapieren (obwohl diese Papiere nicht durch deutsches Recht geregelt sind) wurden in Deutschland mithilfe von Blockchain-Technologie und hochdigitalen Plattformen durchgeführt. Weitere Entwicklungen sind mit der kürzlich erfolgten Einführung der Wertpapierdematerialisierung nach dem eWpG im Jahr 2021 zu erwarten.3

Ein relativ neues und erfolgreiches Phänomen im deutschen Fintech-Markt ist die Entwicklung von „Neo-Brokerage-Apps“, die größtenteils provisionsfrei (oder nahezu provisionsfrei) arbeiten. Neo-Brokerage-Firmen bieten den Handel mit einer Vielzahl von Produkten an, von sehr selektiv bis zu einer breiten Palette, darunter Aktien, Devisen, Rohstoffe, börsengehandelte Fonds und digitale Vermögenswerte. Neo-Broker sind in letzter Zeit aufgrund der Nullkosten (oder sehr niedrigen Festgebühr) für die Benutzer sowie des wachsenden Interesses an Investitionen und Kapitalmärkten bei Privatanlegern, die versuchen, neue Anlagemöglichkeiten jenseits von Bankeinlagen zu finden, sehr beliebt geworden. Abwesenheit oder sogar ein negativer Prozentsatz. Neo-Broker operieren entweder unter der eigenen Finanzdienstleistungslizenz der BaFin oder nutzen eine von der BaFin lizenzierte Compliance-Organisation. Ob das Geschäftsmodell der Neo-Broker jedoch weiter gedeiht, hängt maßgeblich von der zukünftigen Regulierung ab. Natürlich streben Neobroker nach Profit. Einige Neo-Broker erhalten Einkünfte von Dritten wie Marktplätzen. Die Europäische Kommission hat ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass diese Praxis des „Pay-per-Order-Flows“ die Interessen der Anleger gefährdet, und hat ein Verbot dieser Praxis vorgeschlagen. Sollte dieser Vorschlag geltendes Recht werden, müssten die verschiedenen Neo-Broker ihr Geschäftsmodell anpassen.2

Der aktuelle DLT- und Blockchain-bezogene Trend, bekannt als DeFi, ist ein neues Phänomen im Fintech-Geschäft, das das Potenzial hat, Teil der digitalen Disruption zu sein. Als digitale Umgebung für eine breite Palette von Finanzanwendungen, die auf Blockchain aufbauen, einschließlich Ausleihen, Verleihen, Tauschen und Ausgeben von Token und Asset-Backed Crypto Assets (Stablecoins), hat DeFi seit Mitte 2020 erhebliches Interesse und finanzielle Dynamik erzeugt, einschließlich der Entwicklung von Softwarelösungen für die Tokenisierung von Wertpapieren sowie Blockchain-Verwahrungsdienste.2

Gesetzgeber und Aufsichtsbehörden haben die Bedeutung digitaler Technologien für die Finanzmärkte und die Notwendigkeit von Rechtsklarheit klar erkannt. Auf EU-Ebene spiegelt sich dies insbesondere in mehreren Vorschlägen für Gesetzespakete zu Themen wie Krypto-Assets, Kryptowährungen, Stablecoins und ICOs wider, die ein einheitliches Regulierungs- und Lizenzierungsregime in der EU vorsehen. Darüber hinaus hat die Europäische Kommission die Einführung eines Sandbox-Modells auf EU-Ebene vorgeschlagen, um die Entwicklung von Distributed-Ledger- und Blockchain-Technologien zu erleichtern und das regulatorische Verständnis dieser Technologien zu verbessern.2

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Silvia Calls

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Anmerkungen
  1. http://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/BaFinPerspektiven/2018/bp_18-1_digitalisierung.html
  2. https://thelawreviews.co.uk/title/the-financial-technology-law-review/germany
  3. http://www.bundesbank.de/en/press/press-releases/dlt-based-securities-settlement-in-central-bank-money-successfully-tested-861444